Es ist wieder Zeit für das von der Bücherphilosophin geborene Sonntagslesen, das gepflegte und interessierte Wildern in fremdem Bloggebiet. Alles, was die Woche über besonders interessant, besonders beständig im Gedächtnis war, wird nochmal gebündelt vorgestellt. Mitmachen kann jeder, der im Besitz eines Blogs ist und die Arbeit seiner Kollegen gern so wertschätzt wie sie es ja zwischendurch auch wohldosiert verdienen.
Muromez gibt uns Einblick in Bruno Schreps ,Vor unser aller Augen‘. Das Buch vereint Reportagen, die sich den Menschen am Rande unserer Gesellschaft widmen. Denen, in Ausnahmesituationen, denen, die verschuldet oder unverschuldet ins Abseits geraten. Am Ende bleibt die durchaus traurige, aber deshalb nicht minder wahre Gewissheit, dass manchmal ein schmaler Grat zwischen richtig und falsch, zwischen Höhenflug und Absturz verläuft.
Bei Sätze&Schätze gibt es eine Besprechung zu Navid Kermanis ,Große Liebe‘. Selten habe ich eine so intensive Besprechung gelesen, die sich tatsächlich nicht etwa nur grob am Inhalt entlanghangelt (nicht, dass das bei der lieben Birgit jemals der Fall wäre, aber andernorts dann doch!), sondern ganz individuelle Gefühle und Verbindungen, Erinnerungen und Ideen einbringt. Während mit Navid Kermani zum ersten Mal mit seinem ,Ausnahmezustand‚ begegnet ist, macht mich diese Besprechung doch sehr neugierig.
SchöneSeiten berichtet noch immer aus Mannheim und diesmal unter anderem von einer Lesung mit Thomas Glavinic. Nachdem ich der Lesung im Rahmen der LiteraTour Nord aus gesundheitlichen Gründen dann doch nicht beiwohnen konnte, ist diesmal Herr Glavinic erkrankt. Aber dennoch da und wach und wunderbar, ein Lesungsbericht, der mich animiert, doch nochmal bei einer Lesung mit ihm dabei zu sein.
Auf literallywriting stellt sich die Frage, ob man das Schreiben tatsächlich erlernen kann. In den USA sind Creative Writing Studiengänge gang und gäbe und auch in Deutschland beginnt dieser Trend Wurzeln zu schlagen. Manch einer sagt, entweder könne man schreiben oder man könne es eben nicht, andere betrachten es als Handwerk, für das man zwar eine gewisse Affinität brauche, dessen Rüstzeug man sich aber aneignen könne. Am Ende der Überlegung steht die berechtigte Frage: Schauspieler gehen ja schließlich auch zur Schauspielschule, warum soll es für Schriftsteller anders sein?
Der Indiebookday naht raschen Schritts und wir von We read Indie haben natürlich einiges vorbereitet. In diesem Zusammenhang hat die Klappentexterin ein schönes Interview mit Selma Wels und Inci Bürhaniye vom binooki-Verlag geführt. Im Schwerpunkt des Indie-Verlags stehen die Bücher türkischer Autoren, die bisher nicht im deutschsprachigen Raum zu lesen waren. Ein spannendes Gespräch mit zwei interessanten Köpfen!
Verliebt habe ich mich musikalisch dieser Tage in Sarah Lesch.
Auf Ein Achtel Lorbeerblatt erschien just heute die Spezialsendung mit Sebastian Krämer. Ein Interview und seine Lieder. Eine Stunde Hochgenuss für alle Freunde der musikalischen Poesie.
Ich danke,wie immer an dieser Stelle, für all die tollen Artikel. Für die, die ich hier genannt habe, aber selbstredend auch für die, die unerwähnt geblieben sind, denn derer gibt es ja immer viele. Einen guten Start in die neue Woche!
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