Die Sonntagsleserin #KW9


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Die Zeit rast, weshalb wir – oder genauer: ich – hier nun schon die neunte Folge der Sonntagsleserin schreiben können. Es ist März, der Frühling naht. Ins Leben gerufen gerufen wurde die Sonntagsleserin von Bücherphilosophin. Mitmachen kann ausnahmslos jeder, der einen Blog betreibt und beeindruckende, besondere Artikel seiner Kollegen am Ende jeder Woche revue passieren lassen möchte. Und auf geht’s.

Mannheim ist gerade sehr literarisch. Dank des Festivals lesen.hören, das dieses Jahr bereits zum achten Mal stattfindet. Zu meiner großen Freude gibt es sogar eine Literaturblog-Korrespondentin dort: Caterina von Schöne Seiten berichtet über die Veranstaltungen des Festivals. Und das mit so viel Leidenschaft, Begeisterung und Professionalität, dass man eigentlich sofort nach Mannheim fahren möchte, um mit dabei zu sein. Ausnahmslos alle Artikel lohnen die Lektüre!

Sehr oft erzählen wir, wie gern wir eigentlich lesen. Warum wir das tun, fällt dabei oft unter den Tisch. aboutsomething hat sich dieser Frage mal angenommen und findet viele stichhaltige Gründe, weshalb das Lesen nicht nur Freude bereitet, sondern ganz nebenbei auch noch Gedächtnis und Fantasie schult.

Auf Jargs Blog gibt es eine wunderbare und sehr ausführliche Besprechung zu Delphine de Vigans ,Das Lächeln meiner Mutter‘. Behutsam, mit viel Einfühlungsvermögen und Nachsicht versucht Vigan in diesem autobiographischen Roman, den Selbstmord ihrer Mutter zu begreifen. ,Eines der intensivsten Lektüreerlebnisse der vergangenen Monate‘, schreibt Jarg. Man glaubt ihm auf’s Wort.

Im Fischer Verlag erscheint Ende April ein neuer Roman von Chimamanda Ngozi Adichie („Americanah“). Phantásienreisen kennt die nigerianische Autorin schon länger und macht uns voller Freude darauf aufmerksam, dass ihr zweiter Roman, ,Die Hälfte der Sonne‘ nun verfilmt wird. Wann der Film, der sich um den nigerianischen Bürgerkrieg der 60er-Jahre geht, in Deutschland in die Kinos kommen wird, ist zwar noch unklar – aber einen Trailer können wir uns schon ansehen.

Apropos Trailer, – wer meine Sonntagsleserinnenbeiträge kennt, weiß, dass ich auch gern andere Entdeckungen einfließen lasse, aus Musik oder – wie jetzt – eben auch Film. Und so kann ich den Interessierten von euch nur ,Nebraska‚ ans Herz legen. Ein herrlich unaufgeregter, menschlicher und, ja, entschleunigter Film.

Bei leseschatz gibt einen ersten Einblick in den neuen Roman von Jan Christophersen. Hat er mit Schneetage (wovon auf diesem Blog hier noch an anderer Stelle gesprochen werden wird!) schon einen grandiosen Roman hingelegt, scheint auch ,Echo‚ sehr lesenswert zu sein. ,Ein einfühlsamer Roman mit tiefgründiger Spannung‚. Ab 11.03. beim Buchhändler eures Vertrauens.

Die Debatte über die deutsche Gegenwartsliteratur hält das Feuilleton seit einigen Wochen in Atem – sie scheint gar kein Ende mehr zu nehmen. Maxim Biller jedenfalls sah das Problem in den fehlenden migrantischen Stimmen. Norman von notizhefte hat sich daraufhin mal auf Feridun Zaimoglu – oder besser: dessen Roman ,Isabel‘ – gestürzt, wurde er doch vielfach so lobend hervorgehoben. In diese Lobeshymnen aber konnte er nicht einstimmen.

Claudia von dasgraueSofa hat Martin Kordics Debütroman ,Wie ich mir das Glück vorstelle‘ besprochen und zeigt sich von der kindlichen Sicht auf den Bosnienkrieg mindestens ebenso beeindruckt wie ich auch. Kordic erzähle mit seinem Roman ,eine eigenwillige, verstörende, sehr komplexe und wunderbare Geschichte über einen Jungen im Krieg‚.

Und zu guter Letzt für alle, die sich dem Ersten Weltkrieg dieses Jahr etwas genauer widmen wollen, – erneut ein Pressetipp.

zeitgeschichte

Danke für all die wunderbaren Artikel und einen guten Start in die neue Woche!

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7 Gedanken zu “Die Sonntagsleserin #KW9

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  2. Guten Morgen! Ich freu mich, dass Du wieder mit dabei bist 🙂
    Caterinas Berichte über das lesen.hören habe ich diese Woche auch mit großen Interesse gelesen. Ich war selbst noch nie auf einer Lesung und da freu ich mich immer wenn ich bei meinen Bloggerkollegen Lesungsberichte finde. Ich werde mich nun mal in Deine Links vertiefen.

    Hab einen schönen Sonntag,
    Katarina 🙂

    • Danke euch beiden für die warmen Worte! Katarina, dass du noch nie auf einer Lesung warst, überrascht mich, aber ich nehme an, dass es daran liegt, dass dieses Format nicht verbreitet ist in Großbritannien? Ich selbst habe ja eine Zeit lang in Italien gelebt, und auch dort sind Lesungen eher Ausnahmeerscheinungen. Das Gleiche habe ich auch über Frankreich gehört. Die Lesung scheint also ein sehr deutsches Format zu sein.

      Interessanterweise verwehrt sich das Literaturfest in Mannheim genau diesem Format, tatsächlich gibt es wenige klassische Lesungen und stattdessen vor allem Gespräche, Hommagen, Musik und andere Künste. Ein spannender Ansatz, wie ich finde – und offenbar nicht nur ich, sondern auch das Mannheimer Publikum.

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  5. Danke für die Verlinkung – und für die vielen guten Empfehlungen! Von „Nebraska“ habe ich nun schon so viel Positives gehört, sodass ich den Film wohl wirklich sehen sollte.

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